Ich stimme dir voll zu. Alles hat 2 Seiten, ich musste in der Türkei (Tschuldigung, wenn ich euch hier damit nerve, immer wieder Türkei, und wie schlecht dort alles ist und wie gut hier, aber das ist dort definitiv anders) miterleben, wie wir darum bangen mussten, ob und wie "unsere" Drillinge überhaupt nach der Geburt als Frühchen versorgt werden können. Es gab einfach nicht genug Betten, und obwohl sie in der Nähe einer Stadt mit Uniklinik wohnen, konnte uns niemand garantiere, ob es überhaupt genug freie Plätze geben wird. Selbst in Istanbul und Ankara herrscht Mangel, Personal für die Versorgung gibt es einfach zu wenig. Oftmals wurden die sehr kleinen Kinder über mehrere 100 km per Krankenwagen!!! (nicht schonend im Hubschrauber) transportiert, weil sie auch in den großen Krankenhäusern vor Ort nicht versorgt werden konnten.
Wenn hier Kliniken ihre Abteilungen schließen müssten, wird es hier auch so sein. Aus unseren Nachbarländern kommen immer wieder Frühchen nach Deutschland, weil sie dort nicht ausreichend versorgt werden können, wird es so kommen, wie die Politik es will, sind wir hier auch auf dem besten Wege dazu.
Ich finde den Ansatz, sehr kleine Frühchen nur in spezialisierten Kliniken zu versorgen, absolut richtig, aber wie Mutti6 schon sagt, wenn die anderen Kliniken zumachen müssen, dann wird es ingesamt zu einem Mangel an Plätzen kommen. Es steht außer Frage, dass wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, aber wer fragt schon nach der Kehrseite der Medialle?
Ca. 20 % der Frühchen kommen "ohne Vorwarnun", die Mutter liegt nicht schon in einem spezilisierten Krankenhaus und irgendwie müssen die kleinen Häuser dann sehen, wie sie damit fertig werden. Wenn die großen Häuser nun die Frühchenintensivbetten für die Mütter frei halten, die dort schon liegen, dann haben die Kinder, die von außerhalb kommen, keine Chance, dort unterzukommen. Belegt man diese Betten mit den Früchen von außerhalb, dann kann man den Müttern, die schon im Krankenhaus sind und um das Leben ihrer Kinder bangen, nicht garantieren, dass ihre Kinder vor Ort versorgt werden können, wenn sie zu früh kommen.
Bei diesem Thema drehen wir uns im Kreis, es wird noch unendlich viele Diskussionen dazu geben, aber DIE optimale Lösung wird es nicht geben.
Ich möchte hier niemanden auf den Schlips treten, wir alle wollen nur das Beste für die Kinder, aber wie gesagt, alles hat 2 Seiten.