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aja2010

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1

Donnerstag, 19. Juli 2012, 19:51

"Frühchen und das Geschäft mit ihnen"

Liebe Grüße
Wiebke
mit J. (w, 28.11.10, 23:59) ,A. (m, 29.11.10, 0:00) und A. (w, 29.11.10, 0:01) in der 32.SSW

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2

Donnerstag, 19. Juli 2012, 21:28

Ich habe den Bericht auch gesehen und muss in einigen Punkten widersprechen. Deutschland hat in der Frühchenversorgung einen der höchsten Standards der Welt, eben weil es soviele Intensivbetten gibt. Müssten nun einige der Frühchenstationen schließen, dann müssen die Eltern weitere Wege in Kauf nehmen. Das ist noch das geringere Übel und viele nehmen es für eine gute Versorgung gerne in Kauf. Allerdings werden dadurch nicht neue Plätze in den großen Kliniken geschaffen, die Plätze fallen einfach weg. Die großen Kliniken hätten mehr größere Frühchen zu versorgen, für die ganz kleinen gibt es nicht genug Platz und sie bleiben auf der Strecke, in einigen anderen europäischen Ländern leider Wirklichkeit. Wer Glück hat, bekommt einen Platz, wer kein Glück hat, der bleibt leider auf der Strecke.
Und was ist mit den Kindern, die "ohne Vorwarnung" auf die Welt kommen, die den weiten Weg zu einer Neugeborenenstation nicht schaffen??
Ich will hier keineswegs provozieren und möchte nicht mißverstanden werden, natürlich spielen auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle, und sicherlich ist es sinnvoll, die ganz kleinen Frühchen nur in Zentren mit viel Erfahrung zu versorgen, aber wo soll das Personal herkommen, es müsste aufgestockt werden, weil in den Zentren ein höherer Bedarf bestehen würde, es hilft keinem, wenn die Plätze zwar da sind, aber das Personal fehlt..
Alles hat 2 Seiten, auch dieses brisante Thema.

harume

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3

Freitag, 20. Juli 2012, 16:26

Ich stimme dir voll zu. Alles hat 2 Seiten, ich musste in der Türkei (Tschuldigung, wenn ich euch hier damit nerve, immer wieder Türkei, und wie schlecht dort alles ist und wie gut hier, aber das ist dort definitiv anders) miterleben, wie wir darum bangen mussten, ob und wie "unsere" Drillinge überhaupt nach der Geburt als Frühchen versorgt werden können. Es gab einfach nicht genug Betten, und obwohl sie in der Nähe einer Stadt mit Uniklinik wohnen, konnte uns niemand garantiere, ob es überhaupt genug freie Plätze geben wird. Selbst in Istanbul und Ankara herrscht Mangel, Personal für die Versorgung gibt es einfach zu wenig. Oftmals wurden die sehr kleinen Kinder über mehrere 100 km per Krankenwagen!!! (nicht schonend im Hubschrauber) transportiert, weil sie auch in den großen Krankenhäusern vor Ort nicht versorgt werden konnten.
Wenn hier Kliniken ihre Abteilungen schließen müssten, wird es hier auch so sein. Aus unseren Nachbarländern kommen immer wieder Frühchen nach Deutschland, weil sie dort nicht ausreichend versorgt werden können, wird es so kommen, wie die Politik es will, sind wir hier auch auf dem besten Wege dazu.
Ich finde den Ansatz, sehr kleine Frühchen nur in spezialisierten Kliniken zu versorgen, absolut richtig, aber wie Mutti6 schon sagt, wenn die anderen Kliniken zumachen müssen, dann wird es ingesamt zu einem Mangel an Plätzen kommen. Es steht außer Frage, dass wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, aber wer fragt schon nach der Kehrseite der Medialle?
Ca. 20 % der Frühchen kommen "ohne Vorwarnun", die Mutter liegt nicht schon in einem spezilisierten Krankenhaus und irgendwie müssen die kleinen Häuser dann sehen, wie sie damit fertig werden. Wenn die großen Häuser nun die Frühchenintensivbetten für die Mütter frei halten, die dort schon liegen, dann haben die Kinder, die von außerhalb kommen, keine Chance, dort unterzukommen. Belegt man diese Betten mit den Früchen von außerhalb, dann kann man den Müttern, die schon im Krankenhaus sind und um das Leben ihrer Kinder bangen, nicht garantieren, dass ihre Kinder vor Ort versorgt werden können, wenn sie zu früh kommen.
Bei diesem Thema drehen wir uns im Kreis, es wird noch unendlich viele Diskussionen dazu geben, aber DIE optimale Lösung wird es nicht geben.
Ich möchte hier niemanden auf den Schlips treten, wir alle wollen nur das Beste für die Kinder, aber wie gesagt, alles hat 2 Seiten.

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4

Sonntag, 22. Juli 2012, 12:33

besser wäre es doch, die kh, die nicht so gute "frühchen-ergebnisse" hatten, daraufhin zu schulen...
deren einrichtungen zu überprüfen und ggf. nachzubessern etc....

ich hoffe auch, dass dtl. sich nicht selbst rückläufig entwickelt...
und es in zukunft noch bessere frühchen-überlebens-chancen gibt...
und zwar weit gefächert und überall...

die kleinen sind doch auf unsere hilfe angewiesen...
sie können sich nicht wehren... und die mütter meist auch nicht...
weil es doch meist unvorhergesehen passiert..
und die mütter dann ganz andere dinge beschäftigen...

man ist dann dem goodwill der kh, ärzte, personal und der politik ausgeliefert...

aja2010

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5

Sonntag, 22. Juli 2012, 13:49

Ich fand bei der Reportage auch nicht alle Seiten beleuchtet. Wollte euch das aber trotzdem weiterleiten und auch sehen was ihr so denkt.
Ich hab mal eine andere Reportage gesehen, da wurden auch kleine Frühchenkliniken vorgestellt die besser waren als manche große. Was halt total falsch ist, dass die Kliniken die Frühchenplätze "missbrauchen" um an die Gelder zu kommen und es ist sehr traurig, dass manche Kliniken ohne die frühchenversorgung dicht machen müssen obwohl ja auch die anderen Bereiche wichtig sind.
Wir wohnen ja sehr ländlich und die kleinen Krankenhäuser haben hier teilweise ganz schön Probleme und die Politik hilft nicht weiter. Z.B. wurde vor knapp einem halben Jahr die letzte Geburtstation beim uns im LK geschlossen und die Schwangeren müssen jetzt mind. 25 km in die nächste Geburtsklinik fahren. Noch nicht einmal eine "normale" Gynstation gibt es an die man sich wegen Blutungen usw. wenden kann. Richtig heftig.
Wenn das mit den Frühchenkliniken bzw. den mit dran hängenden Kinderkliniken auch passiert wird es echt schlimm!
Liebe Grüße
Wiebke
mit J. (w, 28.11.10, 23:59) ,A. (m, 29.11.10, 0:00) und A. (w, 29.11.10, 0:01) in der 32.SSW

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