Hallo,
die Mahlzeiten finden in Salem in einem großen Speisesaal statt, in dem jede Familie ihren eigenen Tisch hat. Es gibt zu allen Mahlzeiten Buffetessen. Es sind sehr viele Personen, Erwachsene und Kinder in dem Saal und durch das Essen holen am Buffet herrscht sehr viel Unruhe und es ist sehr laut. In dem Haus sind ja ausser unserer Mehrlingsgruppen noch eine ganze Menge anderer Familien und Gruppen, die dort Urlaub machen oder Tagungen abhalten.
Besonders Jakob und Paula sind dann schnell abgelenkt und drehen sich immer wieder in alle Richtungen, um mit zu kriegen, was um sie herum so passiert. Dabei wird gerne das Essen vergessen oder es fällt oft was um oder runter, weil sie mit den Gedanken weit weg sind.
Ein anderes Problem ist, dass die Tischregeln bei anderen Familien anders sind wie unsere. Unsere Drei dürfen z.B. keines Spielsachen mit an den Tisch nehmen. Wenn sie in Salem sehen, dass andere Kinder sehr wohl Spielzeug am Tisch haben, fordert das natürlich erstmal zur Überprüfung unserer Regeln heraus, was sich während des Essens als sehr anstrengend äußern kann. Oder sie wollen dann schon aufstehen, obwohl wir an unserem Tisch noch nicht alle fertig sind, weil die anderen Kinder natürlich teilweise schon rumlaufen. Da wird besonders im momentanen Trotzalter sehr erbittert diskutiert, bzw. gekämpft und das kann die Mahlzeiten sehr belasten.
Theoretisch könnte man sich das Essen auch in die Wohnung holen, dort ist ja eine komplette Küche, aber das finde ich halt auch nicht so toll, wenn man in eine Gruppe integriert ist.
Im Haus gibt es eine Kinderbetreuung für fast alle Altersklassen ab 3 Jahren sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag. Für die ganz kleinen läuft das in einem Raum, der mit einem Kindergarten zu vergleichen ist. Draussen gibt es dort einen großen schönen Spielplatz mit diversen Geräten und viel Sand.
Im letzten Jahr sind wir mit unseren da geblieben, weil sie ja noch keine drei waren und sie durften dort schon mit den Spielsachen spielen. In diesem Jahr sind sie alleine dort geblieben, an drei Vormittagen haben wir sie hingebracht.
Leider war die Betreuung nicht so gut, den für die 23 kleinen gab es nur eine Erzieherin, die sich alleine durchschlagen mußte. Deshalb waren sie nicht viel draussen, irgendwie war das der Faru alleine zuviel. Sie meinte, bei Nebel ginge sie mit den Kindern nicht raus
. Da unsere aber Draussen-Kinder sind, wollten sie dann natürlich nach dem Mittag-Essen sofort raus und wir haben dann lange Wanderungen mit ihnen gemacht und sie nachmittags nicht mehr in die Betreuung gebracht. Aber an den drei Vormittagen hatten wir ein bißchen Auszeit für uns. Im letzten Jahr hatten wir zusätzlich die Mittagsschlafzeit, aber der Mittagsschlaf ist ja im Sommer leider weggefallen.
Ich glaube, das momentane Alter ist halt auch einfach anstrengend, mit 3 sind wir gerade mitten in der Trotz-und-Nein-Phase mal drei und Jakob geht im Augenblick an alles dran und ist nur schwer still zu legen. Hinter dem muß man immer her sein, weil er sonst irgendeinen Blödsinn macht wenn man ihn nicht bremst. Das hatte die Kindergärtnerin in Salem nach den drei Besuchen auch schon rausgefunden und entsprechend kommentiert.
Wir haben Einiges unternommen. Wir waren mehrmals beim hauseigenen Ziegengehege und haben Ziegen gefüttert, einmal waren wir in einem nahe gelegenen Haustierrassenpark, in dem man auch Tiere füttern und streicheln und schön wandern konnte. An einem Tag sind wir schon morgens nach Rügen gefahren und haben meine Schwester besucht. An den Nachmittagen gab es mehrere kurze Ausflüge in die nähere Umgebung mit Dampferfahrt und Ruinenerkundung. Der eigentlich geplante Schwimmbadbesuch ist ausgefallen, weil Paula so viel gehustet hat, damit wollten wir nicht schwimmen gehen.
Den groben Tagesablauf dort haben wir im großen und ganzen wie zuhause durchgezogen, d.h. Frühstück und Bett-geh-Zeit waren identisch, damit spiele ich nicht so gerne. Das hat auch im letzten Jahr schon ganz gut geklappt. Inzwischen sind wir natürlich insgesamt etwas flexibler, weil wir mit dreijährigen nicht mehr ganz so an feste Essenszeiten gebunden sind. Aber die Zeiten in Salem entsprechen ungefähr unseren Zeiten, also paßt das wieder und hat auch im letzten Jahr schon gut gepaßt. Zu Ausflügen über die Mittagszeit bekam man ein Lunchpaket mit. Auch die Zimmeraufteilung haben wir so geräumt, dass es für unsere, die zuhause zusammen in einem Zimmer sind, paßte. Insgesamt hatten wir drei Zimmer jeweils mit Bad plus einer Küche.
Wenn die Kinder abends im Bett waren, sind wir nach dem Ruheeintritt mit Babyfon in die Bar gewandert und haben uns dort bei Kaminfeuer nett mit den anderen Eltern unterhalten und an mehreren Abenden Spiele gespielt. Wir hatten einen Vortrag über Spiele vorbereitet und entsprechende Familienspiele mitgebracht, die wir verliehen haben. Das wollen wir im nächsten Jahr wiederholen.
So, das war's erstmal, ich muß noch ein bißchen Haushalt machen und dann meinen Mann beim Kinder ärgern unterstützen
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