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AnJoNiLuMiAn

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  • »AnJoNiLuMiAn« ist der Autor dieses Themas

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Registrierungsdatum: 16. Mai 2011

Name: Jana

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1

Dienstag, 21. Oktober 2014, 20:43

interessanter Artikel

Viele Grüße
Jana mit
A. (2004), J. (2006), N. (2008 ), L. + M. + A. (2010 bei 34+0 mit 2,3 / 2,2 / 1,6kg)

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ChGe, kuschelmops

ChGe

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Name: Christiane

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2

Dienstag, 21. Oktober 2014, 22:03

Das ganze macht mich nur traurig, nicht einmal wütend. Wütend wurde ich aber bei der Wohnungssuche, obwohl es nichts bringt!

Es gab ein freistehendes Haus im Angebot, 4 Zimmer, davon drei Schlafzimmer, mindestens 140 qm, wenn nicht noch mehr, riesiger Garten, ich dachte perfekt, was will man mehr.
Die Antwort vom Makler, das wird aber nicht reichen! Was soll das? Und dabei hatte ich mich schon mindestens 20 km von unserer Stadt entfernt, in der Hoffnung auf dem Land sei es besser. Leider falsch gedacht.

Oder ähnliche Angebote, wo direkt steht, ideal für einen 2-3 Personen HH oder was ich auch gelesen habe, baubedingt nicht für Kinder geeignet.

Darum mag ich auch nicht über den sozialen Wohnungsbau lesen, der der Wohnungsnot abhelfen soll. Dort will ich doch nicht hin.

Aber wie soll die Gesellschaft kinderfreundlicher werden? Ich glaube es geht nicht, es ist bei uns einfach so. Manchmal frage ich mich nur, wie wenig vorausschauend viele denken, wer soll denn die Gesellschaft von morgen tragen mit allem drum und dran?
Liebe Grüße,
Christiane mit drei Rabauken (03.2012)

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3

Mittwoch, 22. Oktober 2014, 09:41

Hallo,

ich finde den Artikel übertrieben. Natürlich gibt es Leute, die über Kinderreiche spotten, na und? Wir spotten doch auch über mengenweise Bevölkerungsgruppen, warum sollen die anderen nicht über uns Witze reién? Daß die meisten Witze alt und abgeschmackt sind, merken meist nur die, die ihnen dauernt zum Opfer fallen. Ich finde Witze über Polen oder Russen meist lustig, weil ich selten welche höre, also ist es der Reiz des neuen. Witze über Blondinen hingegen (bin selbst eine) und Araber (sind hier im Viertel die Bevölkerungsmehrheit) habe ich mir anhören müssen, bis die Ohren abfielen; dementsprechend kann ich ihnen weniger abgewinnen. So ist's nun auch mit dem Karnickelpaß. Hier in Belgien gibt's den übrigens auch, wir bekommen aber keinen, den kriegen nur verheiratet Kaninchen.

Und natürlich ist nicht alles auf Kinderreiche ausgerichtet. Das ist aber normal. Standards setzt der Durchschnitt. In indische Eisenbahnabteile passen 8 Personen, in deutsche 6. Facebook sieht nicht vor, daß sich über Hundertjährige als Mitglieder eintragen. Im londoner Tower gibt's Familienrabattt für zwei Erwachsene und maximum drei Kinder (Alleinerziehende sind auch nicht vorgesehen). Mengenweise Internetformulare sehen keine Kategorie "Transgender/ Intersexuell" oder ähnliches vor. Leute über 2 Meter, über 150 kg oder mit Damenschuhgröße 32 haben Schwierigkeiten, passende Kleidung oder Schuhwerk zu finden. Alles Diskriminierung von Minderheiten - und weiter? Es ist schlichtweg nicht möglich, alles allen anzupassen, also fallen Sonderfälle oft durchs Raster. In irgendeiner Hinsicht sind alle Sonderfälle, und so gleicht sich das dann mehr oder minder aus. Unsereins kann halt schwerer Wohnraum finden als ein Junggeselle, dafür geht es aber, wenn wir den Wohnraum erstmal gefunden haben, dort vermutlich lebendiger zu!

Die Frage nach "Wer soll denn später unsere Renten bezahlen", die wir Kinderreichen anscheinend so zufriedenstellend beantworten, geht mir weitaus mehr auf die Nerven als alle dummen Witze über Kinderreiche. Sich wie die Karnickel (sorry...) zu vermehren, ist nämlich KEINE Antwort auf diese Frage. Man sieht es an der Türkei, wo über Jahrzehnte das Rentensystem auf der Annahme basierte, die Leute würden schon weiterhin im Durchschnitt 5 - 6 Kinder bekommen, von denen auch genügend einer bezahlten und steuerpflichtigen Arbeit nachgehen würden. Das hat dann den Staat dazu verführt, seine Bürger nach 25 und seine Bürgerinnen nach 20 (!!!) Arbeitsjahren in Rente gehen zu lassen. Es wuchsen ja genug junge Steuerzahler nach! Irgendwann hörten dann auch die türkischen Karnickel auf, sich wie rasend zu vermehren, und das bevölkerungsexplosionsbasierte Rentenmodell funktionierte nicht mehr. Also beschloß die Regierung, die Arbeitszeit etwas realistischer der Lebenszeit anzupassen, und kaum, daß dieses Gesetz zur Debatte stand, gab es Demonstrationen gegen die "Rente auf dem Friedhof". Da verteidigten Leute ihr Recht darauf, mit 45 in die Rente zu gehen und dann 30 Jahre ihren Kindern und Enkelkindern (oder denen anderer Leute) zur Last zu liegen oder aber die Rente zu beziehen und gleichzeitig einer gut bezahlten neuen Berufstätigkeit nachzugehen. Inzwischen ist das aber alles kein Thema mehr, und der türkische Bürger murrt zwar noch ein bißchen, hat sich aber damit abgefunden, daß er doch wirklich für seine Rente etwas länger wird arbeiten müssen.

Wenn's auch bei uns nicht so extrem ist, wird im Endeffekt die Antwort dieselbe sein - wer länger und länger gesund lebt und weniger Kinder in die Welt setzt, wird länger arbeiten müssen. Wer soll das alles bezahlen? Nun, wir selbst. Ich glaube nicht im geringsten daran, daß eine längere, aber dafür vielleicht besser verteilte Lebensarbeitszeit (warum, zum Beispiel, müssen Leute gerade im Alter der Familiengründung besonders lange und intensiv arbeiten?) unmöglich zu realisieren ist. Ich bin fest davon überzeugt, daß es schlichtweg am Willen zur Veränderung mangelt, weil jegliche Veränderung erst einmal als Bedrohung empfunden wird. Sofort kommt dann einer und fragt nach dem rückenkranken Dachdecker Mitte Fünfzig, als bestünde die gesamte Gesellschaft aus solchen, und als sei deren berufsbedingte Belastung auch ein Grund, den kerngesunden Bürohengst Mitte Sechzig in die Rente zu schicken.

Die eigentliche Bedrohung ist, auf eine weiter steigende Bevölkerung zu setzen. Wer würde denn schon in einem Deutschland mit 150 Millionen Einwohnern leben wollen? Wo sollen die denn alle hin (die Frage hatten wir schon einmal, die Lösung war nicht zufriedenstellend)? Und die würden natürlich auch wieder nach ihrer Rente rufen und weiterhin zum Kinderkriegen aufrufen...

Neee, tut mir leid, ich bin auch der Meinung, daß unser Modell mit den vielen Kindern ein Minderheitenmodell ist und bleiben muß. Ich glaube auch nicht, daß es in Ländern wie Togo oder Bangladesh, wo die Kinderreichen die Mehrheit stellen, mit dem Sozialstaat unbedingt besser läuft. Man muß nicht unbedingt über kinderreiche Familien spotten (man sollte es aber dürfen!), aber zu glauben, wir leisteten mit der Kinderaufzucht nun einen besonders wertvollen gesellschaftlichen Beitrag, ist meiner Meinung nach eine Fehlannahme. Wir tragen zu unserem eigenen persönlichen Glück bei, und das war's.

Also, das war das Wort zum Mittwoch, und jetzt gehe ich, die Deckenbalken im Wohnzimmer abschleifen, die Renovierung geht weiter :-)

Alles Liebe,

Eva
Eva

mit Yusuf (10.12.1998) und
Amalia, Friedrich und Elisabeth (07.08.2002)

Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen!

ChGe

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4

Mittwoch, 22. Oktober 2014, 12:47


Die Frage nach "Wer soll denn später unsere Renten bezahlen", die wir Kinderreichen anscheinend so zufriedenstellend beantworten, geht mir weitaus mehr auf die Nerven als alle dummen Witze über Kinderreiche. Sich wie die Karnickel (sorry...) zu vermehren, ist nämlich KEINE Antwort auf diese Frage. Man sieht es an der Türkei, wo über Jahrzehnte das Rentensystem auf der Annahme basierte, die Leute würden schon weiterhin im Durchschnitt 5 - 6 Kinder bekommen, von denen auch genügend einer bezahlten und steuerpflichtigen Arbeit nachgehen würden. Das hat dann den Staat dazu verführt, seine Bürger nach 25 und seine Bürgerinnen nach 20 (!!!) Arbeitsjahren in Rente gehen zu lassen. Es wuchsen ja genug junge Steuerzahler nach! Irgendwann hörten dann auch die türkischen Karnickel auf, sich wie rasend zu vermehren, und das bevölkerungsexplosionsbasierte Rentenmodell funktionierte nicht mehr. Also beschloß die Regierung, die Arbeitszeit etwas realistischer der Lebenszeit anzupassen, und kaum, daß dieses Gesetz zur Debatte stand, gab es Demonstrationen gegen die "Rente auf dem Friedhof". Da verteidigten Leute ihr Recht darauf, mit 45 in die Rente zu gehen und dann 30 Jahre ihren Kindern und Enkelkindern (oder denen anderer Leute) zur Last zu liegen oder aber die Rente zu beziehen und gleichzeitig einer gut bezahlten neuen Berufstätigkeit nachzugehen. Inzwischen ist das aber alles kein Thema mehr, und der türkische Bürger murrt zwar noch ein bißchen, hat sich aber damit abgefunden, daß er doch wirklich für seine Rente etwas länger wird arbeiten müssen.

Ich meinte ganz und gar nicht die "Renten", denn das geht mir auch auf die Nerven und ist systembedingt ein Problem. Darum habe ich auch ganz bewußt geschrieben, wer unsere Gesellschaft trägt! Und die Gesellschaft muß nicht nur in finanzieller Hinsicht getragen werden, das wird bei der ganzen Diskutiererei immer gerne vergessen. Es geht um viel mehr.
Liebe Grüße,
Christiane mit drei Rabauken (03.2012)

AnJoNiLuMiAn

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Mittwoch, 22. Oktober 2014, 12:56

Mir persönlich geht es um die Blicke der Mitmenschen, wenn man sagt, man hat 6 Kinder.
Oder wenn die Große auf dem Spielplatz sagt, sie hat 5 Geschwister.
Die Schublade, die dann in den Köpfen aufgeht.
Widerlich :-(

Auf Elternabenden, Elternbeiratssitzungen usw. spreche ich daher immer nur von dem jeweiligen Kind, für das ich dort gerade im Amt bin, bzw. in der Vorstellungsrunde von "meinen Kindern", erwähne aber nicht die Anzahl.
Viele Grüße
Jana mit
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