Ich lasse meine Kinder hier sehr vieles selbst entscheiden und auch ausprobieren.
In den vergangenen Jahren hatten wir hier immer Zimmertausch. Die Kinder bekamen einen Knall und diskutierten darüber, dass sie mal in einem anderen Zimmer sein wollten. Da die Möbel alle deckungsgleich sind, war es dann auch meistens kein Thema, einfach Zimmer zu tauschen. Bzw. Kinder für dieses Zimmer.
Das war immer ein prima Gelegenheit, ein Zimmer von Grund auf zu säubern.
Ich hatte relativ wenig damit zu tun, denn das haben die Mäuse komplett selbst gemacht.
Stellt euch das so vor:
Einer fing an und trug den Kram (Inhalt der Möbel, Bettwäsche, Spielzeug, alles was ihnen gehört bis auf die Möbel selbst) in unser Schlafzimmer und deponierte es dort. Wenn das Zimmer soweit geleert war, wurde es gesaugt und geputzt. Dann trug ein zweites Kind seinen Kram in dieses Zimmer. Dessen ZImmer´dann leer wurde ebenfalls gereinigt. Dann der Kram vom ersten Kind in das Zimmer des zweiten Kindes.
Wie gesagt, prima Methode, ein Zimmer zu reinigen und außerdem prima Methode, zwei Kinder einen ganzen Nachmittag mit harter körperlicher Arbeit zu beschäftigen. Meistens kam dann Kind Nr. 3 auch noch dazu und danach hatten wir drei super saubere, aufgeräumt und bei der Gelegenheit entmüllte Kinderzimmer.
Das haben wir mitgemacht, bis wir ihre Zimmer Anfang diesen Jahres neu gestrichen haben und dekomässig vom jüngeren Kind befreiten und auf Teenie trimmten. Danach war Schluss damit, denn die Zimmer sind jetzt sehr individuell. Keiner mag mehr ins Fußballzimmer von L. wechseln und keiner mehr ins Hundezimmer von K.
Dennoch blieben meine Kinder umtriebig, was ihre Zimmer angeht. Sie räumen gerne ihre Möbel um. Doch, doch, das geht sogar im kleinen Zimmer. Besser natürlich in den beiden Dachzimmern. Ich mache das alles mit, denn es sind nicht meine Zimmer und ich muss nicht drin wohnen.
So haben K. und L. das in den letzten Wochen oft gemacht. Mit Möbeln (Regalen) Geheimecken gebaut. Mal hier, mal dort. Im Laufe der Zeit endete es in einem Chaos. Ich hab mir das immer in Ruhe angesehen und mir gedacht, dass man damit kaum zufrieden sein kann. Aber das konnten sie lange Zeit nicht zugeben.
Vorgestern aber war es dann soweit.
Nr. 1, Herr L. bat uns, ihm dabei zu helfen, das Chaos zu beseitigen. Er wurde dem nicht mehr Herr. Haben wir dann auch gern getan und mit seiner Unterstützung eine Möblierung gefunden, mit der er zufrieden war.
Seine Schwester zog dann gestern nach und hat nun auch wieder ein Zimmer, in das man hinein gehen kann.
Ich musste gestern abend so lachen als die kleine Madame im Bett lag und sich im sauberen, ordentlichen Zimmer umsah:
"Hach Mama. Es fühlt sich ja besser an, wenn alles so übersichtlich ist."
Na bitte, dann haben wir doch genau das erreicht, was wir wollten.
Nun ja, bis zum nächsten Umräum-Knall.