Hallo,
uns ist sowas schon einmal passiert, und wir hatten ganz unglaubliches Glück. Wir hatten in Ecuador mit zwei befreundeten Familien (auch mit kleinen Kindern) einen Ausflug gemacht. Yusuf war damals drei, und ich wußte seit ein paar Tagen, daß ich mit den Kleinen schwanger war. Wir waren im Schwimmbad, Kinderbecken, und Selim hatte gerade einen anderen Freund gesehen und ging, mit ihm zu schwätzen. Yusuf spielte mit den Kindern unserer Freunde, und ein Kleiner warf einen Wasserball in ein Gebüsch. Ich ging ihn holen (5 Meter weg vielleicht), und als ich wiederkam, war Yusuf weg.
Ich fragte meine Freunde, die immer noch im Kinderbecken mit ihren Kindern spielten, ob sie wüßten, wo Yusuf sei. Keine Ahnung. Ich schaute mich um - NICHTS. Auf einmal sah ich ihn. Er war auf dem abschüssigen Boden des Kinderbeckens Richtung Erwachsenenbecken gegangen, stand unter Wasser, Arme nach oben gereckt, Augen weit aufgerissen und schrie lautlos unter Wasser nach Hilfe.
Ich holte ihn sofort raus, tröstete und beruhigte ihn. Der Schreck saß mir noch tagelang in den Gliedern - wie leicht so etwas passieren kann! Wäre der Ball ein bißchen weiter weggerollt, wär's um ihn geschehn gewesen. In 3 Meter Entfernung von mengenweise Erwachsenen, die gerade in die andere Richtung blickten und ein unter Wasser schreiendes Kind natürlich nicht hören konnten.
Was das Wildhundgehege anbelangt - ich weiß nicht, ob ich hinterhergesprungen wäre, nur um den Hunden noch mehr zu fressen zu geben. Wahrscheinlich mit einem dicken Stein oder einem Knüppel in der Hand schon. Diese Überlegungen "wenn was passiert, wen rett ich zuerst?" gehen mir auch öfters durch den Kopf. Das war für mich ein Grund mehr, die Kinder zum Schwimmkurs zu schicken. Inzwischen schwimmen sie so gut, daß sie uns retten können
. Ansonsten denke ich solche Sachen bezüglich Feuer (alle können durchs Fenster klettern...), Einbrecher (unten ist der Hund, der verscheucht den Einbrecher, und dann muß er erst einmal an uns Großen vorbei...), und Alpträume bezüglich irgendwelcher schrecklichen Bedrohungen für die Kinder habe ich natürlich auch manchmal. Was Selim oder ich nun täten, wenn WIRKLICH mal etwas ganz Schlimmes geschähe, weiß (und verhüte) Gott.
Alles Liebe,
Eva