Drillis.net

Wiebke, warst Du heute bei uns?
Ich war heute fertig mit der Welt.
Meine sind derzeit so unzufrieden. Und ich bin dementsprechend auch schlecht drauf und nicht mehr in der Lage, Gute-Laune-Animateur zu spielen...

hey Wiebke, bei uns hat auch grad wieder so ne Schei.-Phase angefangen... naja, die vorherige hat gar nicht richtig aufgehört, nur war es da immer nur einer oder zwei...
Jetzt sind es alle drei!!!!

ich schrieb im "Scheißwetter..."-Beitrag:
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hey, ich hatte gestern auch nur regen und wind!!!! und meine drei kleinen nen wohnungskoller... sie haben nur geschrien und mama war allein... ich hab alles versucht... den clown, den mitspieler, den vorleser, die tobemama... alles nix geholfen... sie waren genervt, gelangweilt...


und das mit ihren 13 monaten... wo soll das noch hinführen?!?!

am samstag als es so schlimm wurde, hab ich sie geschnappt, in den backfiet gesetzt (holländisches lastenrad) und sie waren begeistert...
gestern?!?! also petrus, regen und mama allein zu haus - das geht definitiv nicht!!!!!

wenn jetzt jemand sagt, wir hätten regenkutten anziehen sollen... nee, das geht für mich körperlich dann hart an die grenze... alle noch anziehen, im regen ins fahrrad usw... regenverdeck... sperrig...
das wars mir dann doch nicht wert...

da war ich faul und hab das schreikonzert tapfer auf mich genommen... :-))

heute scheint noch die sonne!!!! hoffe, wir können heut nachmittag wieder raus!!!!
drücken wir die daumen!
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ja, trotz drohenden regens sind wir raus... gezwungener Maßen! Mein Mann war auch mal da gestern Nachmittag! :-))

Und Wiebke, ich kenne genau, was du beschreibst... man ist so machtlos allein...
ich hab mich auch schon mal vor die kids gestellt und genauso geheult und geschrien!! die haben augen gemacht...
einer ist dann sogar verstummt...

ich bin auch schonmal einfach in einen anderen Raum gegangen und hab versucht tief durchzuatmen...
vorher hab ich aber noch die terassentür zugemacht... damit die Nachbarn nicht gleich rüberkommen...
ja, ich denk auch immer, was die wohl denken mögen "die kommt mit den kleinen nicht zurecht!" "die armen kinder"

es ist einfach frustrierend!!!! man versucht alles, spielt, beschäftigt usw... und eine kleinigkeit und alles ist wieder im
eimer... einer tut sich weh und heult und will sofort zu mama, dann will auch der zweite, die köppe knallen zusammen,
so schnell kann man gar nicht sein, der eine reißt dem anderen an den haaren (unser julian macht das jetzt zu gern!!!)
und du hast das chaos wieder pur! alle schrein, der eine weils weh tat, der andere weil er böse war?!?! und der dritte
aus solidarität...

wozu strengt man sich bloß immer so an?!?! bringt doch auch nix...
ist schon so weit, dass mir manchmal die blase platzt oder ich durste, weil ich nicht weggehn mag... sobald ich anstalten
mache zu gehen, aufzustehn, fängt das schreikonzert an...

also es ist frust pur, zu merken, dass es zeiten gibt (davon zur zeit ne ganze menge!!!) in denen man mit den kleinen
allein kaum zurecht kommt!!!!

und noch mehr frust zu sehen, dass fremde personen, viel besser mit ihnen zurecht kommen!!! klar, weil ich die mama
bin und sie immer um mich kämpfen... bei anderen ist ihnen das mehr oder weniger nicht so wichtig auf den arm zu kommen...

es ist also auch bei mir grad einfach nur grrrrr.... frust.... anstrengend...

dazu werd ich von j. zu gern in den haaren gezogen, muss dann streng reagieren.. dann heult er natürlich...
m. kneift zu gern ins gesicht.. mit vorliebe in die nase...
unser mädchen fängt das beißen an...

der, der in den haaren reißt, ist immer nicht so leicht, dort rauszupulen... währenddessen flennt der, den man grad bei sich sitzen hat los usw...

wiebke, ich will dir keine angst machen... aber mir macht es selbst schon etwas angst: wie geht das weiter?!?!
ich dachte, es wird einfacher?!?!

heute gehn wir alle vormittags auf nen stündchen in die krippe... ab oktober haben sie ja einen platz... ich hoffe, dass ist
so interessant, dass dann der restliche tag auch gerettet ist...

ich geb die hoffnung nie auf :-))

lg, ilona

Bei uns ist es nicht kratzen, beißen, Haare ziehen .... sondern Frustgejaule.
Und wißt Ihr, was hilft: die 3 Großen als Animateure/Clowns. Aber geht ja nicht auf Dauer...

Hallo,

jeder Jeck ist anders. Unsere waren die wahrsten Engelchen, als sie so klein waren; sie haben zwar ab und zu Blödsinn gemacht, aber sie waren eigentlich immer guter Laune und so lieb zueinander, daß es eine wahre Wonne war.

Aber nun, da sie 9 Jahre alt sind, sind sie derartig kratzbürstig, streitbar, eifersüchtig, unfreundlich und aufbrausend, daß der Ärger all diese schönen Erinnerungen überlagert. Amalia, die früher immer friedfertig, gut gelaunt, zärtlich und lieb war, ist jetzt reizbar und keift bei jeder kleinen Unbill in einer ekelhaften Frequenz herum, die einem das Trommelfell entzündet; die Anschiegsamkeit hat sich zu einer klebrigen Aufdringlichkeit entwickelt. Friedrich, der lustig, witzig und immer gut drauf war, macht Scherze auf die Kosten anderer, seine Witze werden immer rüpeliger und prolliger, und er ist am allerglücklichsten, wenn er mit seinen Provokationen die Mädchen zum Heulen und Selim und mich zum Ausrasten gebracht hat. Nur Elisabeth ist einigermaßen gleich geblieben; sie kann zwar manchmal nervtötend nölen, aber wenigstens hat sie nicht dermaßen abscheuliche Verhaltensweisen drauf wie die anderen.

Sie streiten um Geld - wegen 5 Cents werden sie zum Judas. Sie schwärzen ihre Geschwister an, bestehlen einander und beschuldigen einander genau dessen; wenn sie ihr Geld verlieren, was sie dauernd tun, wird sofort schnell ein Schuldiger gefunden - "Mama, wir haben einen Dieb im Haus! Die Amalia hat mir MEINE 20 Cents gestohlen!". Sie singen unanständige Lieder mit Minimalmelodien, die allein durch ihre DUMMHEIT mich zur Weißlut bringen, und bei der geringsten Streitigkeit kommen sofort Worte wie "du Arschloch", "Halt's Maul, Hurensohn!". Wer erwischt wird, muß zur Strafe ein Klo putzen; soviele Klos, wie Friedrich putzen müßte, gibt's in ganz Istanbul nicht. Sie streiten ums Aufräumen, um irgendwelche blöden Haarspangen oder Socken (MEINE!!!), darum, wer als erster aufgestanden ist (Ich!!!) und einfach um jeden Scheiß. Jetzt gerade sitzen sie hinter mir und streiten darum, wer als letzter im Kinderzimmer aufgeräumt habe, wer mit dem Hund spazierengehen dürfe und wer total blöd sei.

Früher hatten sie Phantasie und dachten sich schöne Spiele aus; inzwischen nörgeln sie, warum sie nicht Computer spielen dürfen, sie wollen dauernd irgendwelche blöden Filme schauen, sie malen und musizieren nicht mehr sondern streiten und diskutieren nur noch. Jetzt grade heult Amalia hinter mir in den fiesesten Jaultönen, weil Friedrich sie provoziert hat, und Friedrich bedrängt mich, er wolle gehen, Baklava zu kaufen. Das ist noch sowas. Wenn ihre Gedanken sich nicht gerade um Geld oder die Unzulänglichkeiten und Ungerechtigkeiten ihrer Geschwister drehen, geht's um Süßigkeiten. Wir schicken sie zum Einkaufen, sie nehmen ohne zu fragen, das Wechselgeld und kaufen sich Süßigkeiten. Gerade habe ich Amalia rausgeschmissen, weil sie absolut ohrenzerreißend kreischte; Elisabeth muß sofort irgendwelche Kommentare dazu abgeben, wie beschissen sich ihre Geschwister benehmen und wie gut sie selbst sich benimmt.

Es ist das reinste Tollhaus!!!!!
Jetzt habe ich Friedrich zu Selim in den Laden geschickt, damit er dort Mathematik üben soll. Wer nicht hören will, muß rechnen.

Ich hoffe nur, es bessert sich wieder!
Diese Art übler Dynamik hat es in sich, sich aufzuschaukeln, durch das ekelhafte Verhalten der Kinder werden Selim und ich immer reizbarer und unfreundlicher, und dadurch, daß wir ihnen gegenüber aufbrausend und abweisend reagieren, werden sie noch frecher und streitsüchtiger. Und das wiederum tzermürbt Selim und mir noch den letzten Nerv. Aber ich kann sie doch auch nicht ununterbrochen bespaßen, nur damit der liebe Frieden gewahrt wird. Jetzt sind Amalia und Friedrich weg, und Elisabeth tritt aus Langeweile gegen die Tür des Bücherschranks.
Oh, wie sehne ich die Schule herbei!!!! Selbst wenn wir dann wieder um 06.45 aufstehen müssen und es kalt und regnerisch ist in Brüssel....

Ach nee, was waren sie doch süüüüß, als sie so klein waren.

Alles Liebe,

Eva

@ Eva: bitte nimm mir nicht die Illusionen, daß er hier irgendwann man wieder LEISER wird...

ach ja ich kann da ab und zu auch lied von singen......

fynn und joel sind zur zeit auch ganz auf mama bezogen, wenn ich aufstehe um in die küche zu gehen wird sofort gemeckert dabei könnten sie ja mitkommen..... wenn sie merken das ich aus dem raum gehe ist holt großarlarm, dabei sind die türen immer auf
bei leon ist es zur zeit anstrengend, wenn er einen plan hat und ich ihn "kaput mache", also er will z.b. ball spielen wir wollen uns aber anziehen um raus zu gehen findet er das totol blöd und schreit. ich sage ihn schon immer das wir uns jetzt anziehen um drausen zu spielen, ziehe dann erst die abderen beiden an und ihn zum schluß. na ja hift auch nicht viel. wenn wir dann drausen sind ist so weit alles wieder gut bis es dann zeit ist um wieder rein zu gehen. es ist nicht jeden tag so zum glück.

habe mit meiner frühförderung darüber gesprochen (gestern)
sie meint das es ganz normal ist, gerade wenn sie anfangen zu krabbel, sitzen lernen, stehen oder laufen. sie wollen dann halt immer wieder zurück zu mama, denn mama gibt ein sicherheit!

es ist nicht einfach und es wird wahrscheinlich auch nicht einfacher werden, aber anderes

ich hoffe auch das es heute nachmittag trocken bleibt.....

Zitat von »cuxdrillis«

habe mit meiner frühförderung darüber gesprochen (gestern)
sie meint das es ganz normal ist, gerade wenn sie anfangen zu krabbel, sitzen lernen, stehen oder laufen. sie wollen dann halt immer wieder zurück zu mama, denn mama gibt ein sicherheit!

Das stimmt.
Sie erobern immer neue Fähigkeiten und vergewissen sich des "Bekannten"...

ich kann euch sooo gut verstehen. Diese Zeit liegt zum Glück weit weit hinter uns. Fragt mich bitte nicht, wie ich die Zeit überstanden habe, denn darauf kann ich euch keine Antwort geben -außer IRGENDWIE.
Ich habe mehrmals im Schlafzimmer auf dem Bett gelegen und habe meinen Frust laut rausgeschrieen (Schlafzimmer ist zum Garten hin -ohne Nachbarn, damit ich niemanden "störe"), oder ich hab mir meinen Hund geschnappt und bin einfach nur raus für 2-3 Std. In der Zeit "durfte" GG sich dann kümmern -ausnahmsweise, denn bei den Kids hat er sich sonst sehr zurückgehalten, blieb immer alles an mir hängen.
Mich hat ein Gespräch mit einer mir unbekannten Drillingsmutter aufrecht erhalten, die erzählt hat, dass es mit vier Jahren leichter würde (die Geschichte hab ich hier im Forum schon irgendwo erzählt -als Mutmachgeschichte ).
Nun, als sie vier Jahre alt wurden hab ich selbst noch keine Besserung erkennen können. Mein Standartspruch lautete damals "es wird nicht leichter, es wird nur anders schwer" .
Inzwischen ist es soweit ok. Sicher, es ist jetzt nicht Friede, Freude, Eierkuchen, aber man wird ja weniger anspruchsvoll, freut sich über den kleinsten Fortschritt. Ich muss aber auch erwähnen, dass ich froh war als die Schule letzte Woche wieder begonnen hat, sie wurden zunehmend ungenießbarer.
Ich habe also andere Erfahrungen gemacht als Eva. Die Zeiten, wie lange und wie oft sie an den PC o.ä. dürfen, sind streng begrenzt- da nützen auch nur selten Diskussionen. Inzwischen sind sie oft unterwegs -mit ihren Fahrrädern oder mit Werkzeug, um im Wald Baumhäuser zu bauen oder "Lager" anzulegen -auch bei Regen (blieb ihnen diesen Sommer auch nichts anderes übrig). Sie werden immer selbstständiger, suchen Beschäftigung außerhalb, treffen Freunde.
Jetzt warte ich auf das, was kommen wird- die Pupertät wird wohl nicht sang- und klanglos an uns vorüberziehen.

Hallo,

dann auch mein Senf dazu. Die gleichen Probleme haben wir auch oft, bei uns kommt nur noch dazu, wir haben nichtmal mehr ne Tagesmutter. Das geht oft auf Kosten unserer Nerven. Ich muß auch sehr viel arbeiten, das Verständnis des Arbeitgebers hat stark nachgelassen (weil ist ja jetzt normal, das wir Drillinge haben und wenn die 18Monate alt sind) sind sie ja aus dem Gröbsten raus, haha.... soviel zur Nachvollziehbarkeit von Nicht-Mehrlingseltern.
Somit ist meine Frau oft Alleine und auch oft fix und fertig und wenn ich fix und fertig von der Arbeit irgendwann komme, unterstütze ich wo es nur geht, aber auch bei unser immer auf die Nerven....

Eva,
deine Beschreibung der 9jährigen klingt ähnlich dem, was hier wir grade erleben.
Insbesondere die Kratzbürstigkeit von Tochterkind und die dummen Sprüche von Sohn L. Von dem bin ich sowas gar nicht gewohnt.
Ich glaube, die sind grade in einer Entwicklungsphase und zwar alle beide.

Für mich hat das viel damit zu tun, dass sie sich abgrenzen. Macht es zwar nicht wirklich leichter, aber verständlicher.

Ich hab ihnen die Tage angedroht, sie allesamt in ein Zimmer zu sperren, wo sie sich sich mit meiner höchst richterlichern Genehmigung so lange prügeln dürfen, bis es geklärt ist. Nö, wollten sie nicht.
Sie wollen sich lieber den lieben langen Tag anpicken, im Vorbeigehen boxen und schubsen und mit netten kleinen verbalen Kleinigkeiten zum gegenseitigen Wahnsinn treiben.
Tatsächlich entwickel ich deswegen grade ein ordentliches "ist mir doch egal-Gefühl". Hilft mir.

Zitat von »Silke«

im Vorbeigehen boxen und schubsen

>> im Vorbeigehen boxen und schubsen
Sowas wird von mir überhaupt nicht toleriert.
Meine sind zwar noch kleiner, aber bei sowas (wenns ständig vorkommt) gibts ne Auszeit ... derzeit stelle ich sie in eine Ecke im Flur ... das hilft (noch).
Ich habe keine Lust auf so ein "Gezicke", macht das Zusammenleben nicht gerade lebenswert...

Jana,
ich bin sicher auch kein Fan von sowas.
Aber ich bin ebensowenig ein Fan von Auszeiten. Ich bin eher ein Fan vor Ursachenforschung und Grundsatzklärung. Was natürlich im Alter meiner Kinder wesentlich leichter ist.
Im Alter deiner Kinder gab es hier auch Auszeiten. Aber ganz sicher nicht allein in einer Ecke im Flur. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass sowas in meiner Schulzeit noch eine Form der Bestrafung war und wie gedemütigt man sich als Kind dabei fühlt. Ne, ist so gar nicht mein Ding, weil das beim Kind keine Regelung hinterlässt, sondern nur noch mehr Frust, der an anderer Stelle wieder durchbricht. Bei mir kam ein beißendes, schubsendes Kleinkind auf die Couch und somit einfach nur aus aus dem Geschehen. Ich daneben und hab das Kind auf dem Schoß, das getröstet werden muss. Somit immer noch in meiner Nähe und Sichtweite. Reichte völlig, um dem Kind klar zu machen, dass die Verhaltensweise nicht gebilligt wird, es aber auch kein Weltuntergang ist.

Heute lasse ich sie es austragen, denn heute sind sie alt genug. Und manchmal muss es ausgetragen werden.
Ansonsten halten wir Familienkonferenz (wir nennen es Mecker- und Wunschrunde) und reden ausführlich über das gegenwärtige Verhalten. Gibt ihnen sehr viel Raum, Dinge rauszulassen, zu hinterfragen und zusammen eigene Lösungen zu finden. Die sind in aller Regel viel tragfähiger als meine Lösungen.