Hallo,
als unsere noch klein waren, sind wir aus Ecuador zurückgekehrt in die Türkei, in ein 100-jähriges Haus ohne Heizung. Der Istanbuler Winter ist zwar nicht so lang wie der deutsche, dafür aber kalt und sehr feucht. 2003 war der Winter so richtig happig - an einem Tag konnte ich mal 2 m Schneewehen von der Dachterrasse schaufeln. Da war es gut, daß wir nicht heizten, sonst wäre das Zeug geschmolzen und durchs Dach getropft.
Wir hatten kein Thermometer, aber ich denke nicht, daß es nachts wärmer als 10 °C oder so war. Hier in Brüssel haben auch zwei von vier Kinderzimmern keine Heizung. Das sind die beiden ausgebauten Dachbodenzimmer. Aber wir schlafen sowieso immer mit offenen Fenstern, daher macht das nichts aus. Die Heizung ist morgens und nachmittags jeweils eine Stunde oder so an; wenn's 18 °C ist, stelle ich sie aus, und bei 15 °C oder so wieder an. Natürlich braucht man, wenn man so kalt schläft, ordentliches Bettzeug. Die Kinder haben alle Federbetten, und Selim und ich haben so eine altmodische, dicke, schwere türkische Wollsteppdecke. Und wenn es im Haus so warm ist, daß die Kinder ohne Wollpullover sich wohlfühlen, wird die Heizung sowieso ausgestellt. Wozu hat man schließlich warme Kleider?
Ich muß aber dazusagen, daß ich es ohnehin unangenehm finde, im Winter sehr warme Räume zu haben. Man holt sich andauernd einen Temperaturschock, raus aus der Hitze, rein in die Kälte, raus aus der Kälte, rein in die Hitze; die Zeizungsluft trocknet einem die Schleimhäute aus, und man bekommt Schnupfen oder Halsweh. Außerdem muß man sich, wenn es drinnen nicht so warm ist, nicht dauernd umziehen, wenn man rein und rausgeht, einfach Jacke drüber und das war's. Schließlich und endlich reduziert man mit der Temperatur auch noch seine Kosten und den CO2-Ausstoß.
Alles Liebe,
Eva
Eva
mit Yusuf (10.12.199
und
Amalia, Friedrich und Elisabeth (07.08.2002)
Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen!